Verstehen, Respektieren, Versorgen – Gendersensible Pflege als Versorgungsansatz
Vortrag | Raum: Mehrzwecksaal (2. OG)
Referent:innen: Maximilian Hahn, Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien
Das Ziel der Studie war es, Wahrnehmungen von Pflegekräften in Bezug auf gendersensible Pflege zu erfassen. Dafür wurden Kenntnisse und Eindrücke zur gegenwärtigen Versorgung erhoben und mit Vorschlägen der Teilnehmer*innen, bezogen auf notwendige Maßnahmen, in Verbindung gebracht.
Freitag, 27.09. | 13.30-15.00 Uhr | Vorträge 2: Projekte |
Verstehen, Respektieren, Versorgen – Gendersensible Pflege als Versorgungsansatz
Referent:innen: Maximilian Hahn, Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien
Email: hahn_maximilian@yahoo.de
Hintergrund
Die Weltgesundheitsorganisation erkennt die Gesundheitsversorgung als grundlegendes Menschenrecht an und setzt sich für die Inklusion aller Menschen ein. Trotz dieser Bemühungen erfahren insbesondere nicht-binäre und transsexuelle Patient*innen Benachteiligungen im Gesundheitswesen. Sie werden mit Ungerechtigkeiten, Vorurteilen und Misgendering durch die Fachkräfte konfrontiert. Ein Mangel an Fachkenntnissen zu sexuellen Minderheiten und voreingenommene heteronormative Einstellungen von Fachkräften erschweren eine umfassende Betreuung. Dies führt zu einem erheblichen Defizit in der Versorgung von Menschen, die nicht den traditionellen binären und heteronormativen Geschlechterrollen entsprechen.
Ziel
Das Ziel der Studie war es, Wahrnehmungen von Pflegekräften in Bezug auf gendersensible Pflege zu erfassen. Dafür wurden Kenntnisse und Eindrücke zur gegenwärtigen Versorgung erhoben und mit Vorschlägen der Teilnehmer*innen, bezogen auf notwendige Maßnahmen, in Verbindung gebracht.
Methodik
Auf Basis des aktuellen Forschungsstandes erfolgte eine Querschnittstudie, welche 599 vollständig ausgefüllte Online-Fragebögen umfasst. Als Studienpopulation wurden Pflegekräfte (einschließlich Auszubildende) aus dem DACH-Raum rekrutiert. Die Ergebnisse mittels SPSS ausgewertet.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass das Wissensniveau der Pflegekräfte, in Bezug auf die gendersensible Pflege, durchschnittlich ist. Fortbildungen zu diesem Thema werden kaum angeboten bzw. besucht. Resultierend daraus erfahren Patient*innen eine vorurteilsbehaftete und missverständliche Behandlung. Die aktuelle Versorgung dieser Personengruppe wird in ihrer Effizienz angezweifelt und als optimierbar angesehen.
Schlussfolgerungen
Im aktuellen System fehlt es unteranderem an flächendeckenden Strukturen und Bildungsmaßnahmen in Bezug auf die Versorgung von nicht-binären und transgender Patient*innen. Kooperatives Zusammenarbeiten und evidenzbasierte Prozesse sind für eine ganzheitliche Inklusion aller notwendig.